Bekämpfung der Tuberkulose im Kinderheim
Mit Schrecken erfuhren wir, dass in einem Schlafsaal im Kinderheim Maison des Anges in Haiti bei 8 von 12 untersuchten Kindern eine hochansteckende Lungentuberkulose diagnostiziert wurde.
Die Übertragung der Tuberkulosebakterien erfolgt über die Luft von Mensch zu Mensch. Die erkrankte Person gibt beim Husten mikroskopisch kleine Tröpfchen mit Tuberkulosebakterien in die Umgebungsluft ab. Tuberkulose ist gefährlich, vor allem für kleine Kinder und immungeschwächte Personen. Unbehandelt kann diese Krankheit einen tödlichen Verlauf nehmen.
In den Drittweltländern ist Tuberkulose eine Krankheit der Armut. Weltweit sterben jährlich 2 Millionen Menschen daran (weitere Informationen auf www.lungenliga.ch oder www.bag.ch).
In der Schweiz ist die Krankheit unter Kontrolle. Die Zahl neuer Fälle hat sich bei 500 pro Jahr eingependelt. Jeder Tuberkulosefall muss dem Bundesamt für Gesundheit gemeldet werden. Der Kantonsarzt entscheidet dann, ob eine Umgebungsuntersuchung durchgeführt werden muss. Auch bei uns müssen alle Personen untersucht werden, die potenziell Tuberkulosekontakt hatten.
Es war wichtig, dass so rasch als möglich alle Kinder und das Personal im Kinderheim Maison des Anges mit einem Haut- und Bluttest (und je nach dem mit einem Röntgenbild) untersucht wurden. Wurde eine Ansteckung nachgewiesen, kam ein spezifisches Antibiotikum zur Anwendung. Die Behandlung dauert vier bis neun Monate. Nach zweiwöchiger Behandlungszeit ist eine Person in der Regel nicht mehr ansteckend. Es ist aber wichtig, dass die Behandlung fortgesetzt wird, auch wenn man sich wieder gesund fühlt.
Die Gesundheitsfachfrau Viktoria Hansson reiste nach Haiti und unterstützte die Aktion vor Ort. Alle Kinder konnten behandelt werden und die Krankheit ist zurzeit kein Problem mehr.