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Entdeckung

Die Insel Hispaniola (span. ‚Klein-Spanien‘), auf deren westlichem Teil Haiti liegt, wird 1492 von Kolumbus entdeckt. Die Ureinwohner der Insel werden noch vor der vollständigen Kolonialisierung durch Spanien und Frankreich ausgerottet, stattdessen werden afrikanische Sklaven auf die Insel gebracht. Dies begründet auch die Sprache des Landes: Kreol, eine Mischung aus vereinfachtem Französisch und afrikanischen Dialekten. Das heutige Haiti gelangt zu Beginn des 18. Jahrhunderts als reichste französische Kolonie ‚Saint Domingue‘ zu wirtschaftlicher Blüte.

Unabhängigkeit

Nachdem es im Zuge der Französischen Revolution
zu Sklavenaufständen kommt, wird am 1. Januar 1804, nach zwölf Jahren Freiheitskampf, die Unabhängigkeit der neuen Republik Haiti ausgerufen. Durch immens hohe Entschädigungszahlungen an Frankreich für ehemalige Plantagenbesitzer sowie durch andauernde Kämpfe zwischen Schwarzen, Mulatten und Weißen wird Haiti immer stärker verwüstet und entwickelt sich nach und nach zum heute ärmsten Land der westlichen Welt. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung bis in die Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts immer wieder unter Diktatoren und korrupten Regimen zu leiden hat.

Paradies

Haiti (kreolisch Ayiti) heisst auf Deutsch “bergiges Land”. Bei seiner Entdeckung bezeichnet Kolumbus die Insel als Paradies. Im Osten, in der Dominikanischen Republik, ist dies noch eher sichtbar. Haiti dagegen hat sich auch mehr als fünfhundert Jahre nach der Entdeckung und Kolonialisierung nicht von der Jahrhunderte dauernden Ausbeutung erholt. Die nur noch in einigen entlegenen Gegenden vorzufindende weitgehend unberührte Natur lässt angesichts ihrer Schönheit Wehmut aufkommen, wenn man das übrige wegen der Abholzung und Erosion völlig ausgetrocknete Land betrachtet, das sein Volk schon lange nicht mehr ernähren kann.

Heute

In Haiti herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit, ein Großteil der erwachsenen Haitianer sind Analphabeten. Viele Haitianer versuchen, sich mit Dienstleistungen oder Kleinhandel über Wasser zu halten. Übermäßig stark steigende Preise machen der Bevölkerung zu schaffen. Die Kriminalität hat stark zugenommen und Korruption ist an der Tagesordnung. Die politische Lage ist äusserst unstabil.